Die Stiftung wurde 1976 durch den bekannten Berner Architekten Werner Edgar Bürgi gegründet.
Die Stiftung bezweckt:
- Erfüllung sozialer Aufgaben, insbesondere Unterstützung in Not geratener Betagter sowie sozial gefährdeter und sozial geschädigter Jugendlicher.
- Förderung musischer Belange, insbesondere Ausrichtung von Leistungen zur Förderung des kulturellen Lebens in der Stadt Bern sowie zur Förderung junger Künstler.
Die Tätigkeit der Stiftung beschränkt sich auf das Gebiet der Stadt Bern, wobei damit nicht nur die politische Gemeinde Bern, sondern auch die Wohnagglomeration Bern gemeint ist, d.h. die an die Gemeinde Bern anschliessenden Gemeinden.
Die Stiftung wird geführt von einem Stiftungsrat, welcher gegenwärtig fünf Mitglieder umfasst. Sie hat ihren Sitz in Bern. Das Domizil befindet sich an der Spitalgasse 4 in Bern.
Die Leistungen der Stiftung müssen ausschliesslich aus dem Ertrag erbracht werden. Der Stifter hat ausdrücklich bestimmt, dass die Substanz des Vermögens nicht verbraucht werden darf.
Am 25. August 1986 ist der Stifter verstorben. Er hat die Stiftung als Haupterbin seines Nachlasses bestimmt. Mit diesem Vermögensanfall wurde die Stiftung in die Lage versetzt, ihre Tätigkeit voll aufzunehmen. Erstmals am 1. Juni 1987 hat die Stiftung Leistungen an Destinatäre ausgerichtet. Sie hat es sich zur Pflicht gemacht, dies möglichst unbürokratisch zu tun. Immerhin müssen die Leistungen einem der Stiftungszwecke entsprechen und das Erfordernis des Bern-Bezuges erfüllen.
Im Laufe der Jahre hat die Stiftung jeweilen in einer Frühjahrs- und in einer Herbstsitzung Leistungen an Bedürftige, an Organisationen, welche sich Notbedürftiger annehmen, an Studierende sowie an Veranstaltungen musischer Art erbracht.
Kulturpreis der Bürgi-Willert-Stiftung
Seit 1992 richtet die Bürgi-Willert-Stiftung alle zwei Jahre einen Kulturpreis aus.
Bis anhin ging der Preis jeweils an eine arrivierte Berner Künstlerpersönlichkeit, die einen Teil des Geldes an junge Kulturschaffende der gleichen Sparte weitergab.
Ende 2015 hat der Stiftungsrat beschlossen, den Kulturpreis neu auszurichten.
Ab 2016 wird der Kulturpreis der Bürgi-Willert-Stiftung an Kulturschaffende verliehen, die zwischen 40 und 65 Jahre alt sind.
Damit geht der Preis an Personen, die das Berner Kulturleben seit Jahren bereichern, die aber aufgrund ihres Alters in der Regel nicht mehr in den Genuss von Stipendien und Förderbeiträgen der öffentlichen Hand und anderer Stiftungen kommen.
Die Bürgi-Willert-Stiftung anerkennt, unterstützt und fördert mit ihrer Neuausrichtung das kontinuierliche künstlerische Schaffen dieser Künstlerinnen und Künstler. Der Preis ist an keine Auflagen geknüpft. Die Aufteilung der Preissumme von CHF 50’000.- auf mehrere Personen ist grundsätzlich möglich.
Eine erste Preisverleihung hat am 29. Oktober 1995 an Anne-Marie Blanc stattgefunden.
Es erfolgten weitere Preisverleihungen an: Franz Gertsch, Heinz Holliger, Berner Troubadours zusammen mit dem Betreiber der La Capella Christoph Hoigné, Fernand Rausser, Polo Hofer zusammen mit Kurt Marti, Dimitri, Stephanie Glaser, Walter Loosli und zuletzt im Sommer 2014 an Andrea Roost. 2016 ging der Kulturpreis, nach neuem Konzept verliehen, an Gilbert Paeffgen und Bänz Oester.
Der Kulturpreis 2018 wurde verliehen an Livia Anne Richard. Im Jahr 2020 erhielten Shirley Grimes und Meret Lüthi den Kulturpreis.
Die bis heute aufgewendeten Preisgelder belaufen sich auf CHF 750’000.-
Sozialpreis der Bürgi-Willert-Stiftung
Die Bürgi-Willert-Stiftung zeichnet zudem seit 2005 mit ihrem Sozialpreis Werke, Institutionen bzw. Projekte im sozialen Bereich aus und anerkennt damit deren Ziele.
Die Nachhaltigkeit der auszuzeichnenden Werke, Institutionen soll überprüft bzw. bei Projekten eingeschätzt und letzteren mit dem Preis eine Starthilfe ermöglicht werden.
Der Sozialpreis kann auch an verschiedene Empfänger aufgeteilt werden.
Mit dem Preis soll zudem der Bekanntheitsgrad der Auszuzeichnenden in der Öffentlichkeit gefördert werden (Presse, Medien u.a.). Dass dabei auch die Bürgi-Willert-Stiftung selbst in regelmässigen Abständen bekannt gemacht wird, ist eine gewollte Nebenerscheinung.
Für die Auszuzeichnenden gilt der Bernbezug.
Der Preis soll im Zweijahresrhythmus vergeben werden, abwechselnd mit dem Kulturpreis der Bürgi-Willert-Stiftung.
Die Preissumme des Sozialpreises beträgt ab 2016 CHF 50’000.-
Die Preissumme ist einzusetzen für die Ziele der auszuzeichnenden Werke, bzw. Institutionen, bzw. Projekte.
Als erste Organisation durfte der Caritas-Markt Bern im September 2005 den Sozialpreis entgegennehmen.
Im September 2007 wurde der soziale Anerkennungspreis dem Gump- & Drahtesel, Liebefeld b. Bern, ausgerichtet, Ende August 2009 dem Haus Felsenau, Bern und am 24. Juni 2011 dem Verein Jugend- und Kulturzentrum Gaskessel, Bern. Am 25. Juni 2013 erhielt der Besuchsdienst Bern den Preis und am 24. Juni 2015 der Verein Spielplatz am Schützenweg.
Am 29. Juni 2017 erhielten das Bistro Café mondiaL, in Bern West und das Nähatelier für Migrantinnen, im Stadtteil V, Bern, den Preis.
Am 27. Juni 2019 erhielt die Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern, den Preis. Am 18. August 2021 wurde der Preis dem Verein XENIA Fachstelle Sexarbeit verliehen.
Mit ihrer Tätigkeit versucht die Stiftung der Weisung des Stifters (festgehalten in einem Memorandum vom 26. April 1977) nachzukommen: